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So viele Baugenehmigungen wie lange nicht – aber noch zu wenig!


2016 gab es so viele Baugenehmigungen wie seit 1999 nicht mehr. Die Anzahl ist um fast 22 Prozent auf 375.400 gestiegen. Positiv ist, dass die Zahl der genehmigten Mehrfamilienhäuser überdurchschnittlich um fast 27 Prozent kletterte, weil dieser Wohnraumtyp in den Ballungsgebieten besonders fehlt.

Doch selbst diese gestiegene Anzahl reicht noch nicht aus. Denn in Deutschland müssten nach Expertenmeinungen jährlich rund 500.000 Wohnungen neu gebaut werden.

Hinzu kommt: Allein die Baugenehmigungen bewirken noch nichts - wichtig ist, dass auf die Genehmigungen auch Fertigstellungen folgen. Denn es wird noch lange nicht alles gebaut, was genehmigt wurde.

Die Zahl der fertiggestellten Wohnungen stieg 2015 um nur ein Prozent im Vergleich zum Vorjahr, während bei den Baugenehmigungszahlen ein Plus von 8,4 Prozent zu verzeichnen war. Die Gründe für diese Diskrepanz sind verschieden.

Ein Grund ist: In vielen Großstädten wird mit Bauland spekuliert. Das heißt, dass Bauland teuer verkauft wird, anstatt zu bauen, was genehmigt worden ist. Der neue Eigentümer erstellt möglicherweise wieder ein neues Bebauungskonzept, um noch mehr verkauf- oder vermietbare Wohnquadratmeter zu erhalten. Somit muss der Bauplan geändert werden – was wiederum Zeit kostet.

Ein weiterer Grund sind die stark ausgelasteten Kapazitäten bei den Bauunternehmen, denn die deutsche Baubranche arbeitet aktuell am Limit.

Die gestiegene Anzahl an Baugenehmigungen bedeutet also noch lange nicht, dass die Wohnungsnot, vor allem bei Wohnraum für Klein- und Mittelverdiener, bald ein Ende hat. Denn im vergangenen Jahr stiegen die Monatsmieten in Großstädten mit mehr als 500.000 Einwohnern besonders stark, nämlich um 6,3 Prozent – auf 9,97 Euro pro Quadratmeter.

Es steht fest: Neue Konzepte und schnellere, effektivere Abläufe müssen her, um rasch und viel bezahlbaren Wohnraum u schaffen.

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