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Bauboom – und kein Ende?


Der Bauboom in Deutschland hält an. Die Zahl der Baugenehmigungen ist sprunghaft gestiegen. In den ersten zehn Monaten des Jahres 2016 wurden knapp 308.700 Baugenehmigungen erteilt. Das sind 23,4 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Das ist die höchste Zahl an Genehmigungen seit 1999. Diese aktuellen Zahlen veröffentlichte das Statistische Bundesamt. Hohe Bautätigkeit ist vor allem im Bereich der Flüchtlingsunterkünfte zu verzeichnen, aber auch bei Mehrfamilienhäusern.

Der größte Teil der rund 308.700 erteilten Baugenehmigungen entfiel mit knapp 139.200 genehmigten Wohnungen auf Mehrfamilienhäuser mit drei oder mehr Wohnungen. Hinzu kommen rund 80.300 Einfamilienhäuser und knapp 20.000 Wohnungen in Zweifamilienhäusern. Die meisten genehmigten Wohnungen sind Mietwohnungen. Etwa 66 800 Baugenehmigungen betrafen Eigentumswohnungen.

Ursachen für die vermehrten Genehmigungen liegen unter anderem darin, dass die Politik die Wichtigkeit des Themas Neubau erkannt hat. Gerade in Ballungsräumen sind Neubauten unumgänglich, um für Entspannung am Wohnungsmarkt zu sorgen.

Außerdem spielen die erhöhte Nachfrage, die niedrigen Zinsen und der Anlagedruck aufgrund sinkender Renditen eine große Rolle.

Angesichts der gestiegenen Baugenehmigungen ist die Bauindustrie optimistisch in Bezug auf die am Ende des Jahres tatsächlich zu erreichende Anzahl an neuen Wohnungen. Gerechnet wird mit ca. 280.000 neuen Wohnungen.

Dies dürfte trotzdem nicht reichen, um den Bedarf zu decken. Bauministerin Barbara Hendricks geht davon aus, dass bis zum Jahr 2020 im Schnitt 350.000 neue Wohnungen jährlich gebaut werden müssten. Denn es fehlt noch immer an bezahlbarem Wohnraum in Deutschlands Ballungszentren und Städten. Das macht zusätzliche Anreize für den Neubau und für niedrigere Baukosten unumgänglich.

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